In 7 Schritten zur Digitalen Etikette


1. Wenden Sie die Ihnen bekannte Etikette an, auch wenn Sie im Social Media Web schreiben. Dies ist die erste, einfachste und bescheidenste Art authentisch zu wirken. Sie setzen das um, was Sie bisher im Leben gelernt haben.

2. Entwerfen Sie eine Person Ihres Kulturkreises. Stellen Sie sich einen netten, Ihnen sehr gut bekannten Menschen aus Ihrem Kulturkreis vor. Fertigen Sie sich aus dieser Vorstellung ein reales Bild dieses Menschen. Finden Sie ein Foto, welches dieser Person entspricht und stellen Sie es sich auf Ihren Schreibtisch. Diese Person schreiben Sie dann bei Ihren Texten immer direkt an. Sie werden schnell merken, dass Sie die gleichen Regeln beim Schreiben anwenden, als wenn dieser Mensch real vor Ihnen stehen würde.

3. Wenden Sie die Etikettenregeln des Netzwerkes an, in dem Sie schreiben und verbinden beides miteinander. Wird z.B. in einem sozialen Netzwerk ein Du als Anrede vorgegeben und Sie schreiben immer in der Sie-Form, dann gleichen Sie dies so an, dass Sie weiterhin authentisch wirken. Eine sehr beliebte Art ist es den Vornamen und die Sie-Anrede zu kombinieren. Finden Sie eine Regel für sich, die Ihnen entspricht.

4. Orientieren Sie sich an Ihren Mitmenschen. Wie wenden diese ihre Ausdrucksformen in den sozialen Netzwerken an? Gefällt Ihnen das, können Sie Punkte davon übernehmen oder finden Sie diese herabsetzend? Oft sind die wahren Freunde in Social Media die besten Vorbilder für Ihre Kommunikation.

5. Die Schnelligkeit Ihrer Kommunikation, wenn Sie jemanden anschreiben. Wird diese Meldung als gelesen angezeigt, ob nun auf dem Handy oder im sozialen Netzwerk, warten Sie geduldig auf eine Antwort. Denn die Person könnte gerade in einem wichtigen Meeting sein, und kann daher nicht auf dem Handy, PC oder Tablet herumtippen. Viele Menschen sind viel zu schnell aufgebracht, wenn keine sofortige Reaktion kommt.

6. Überprüfen Sie Ihre eigene Schnelligkeit. Wie schnell reagieren Sie auf eine WhatsApp, die auf Ihrem Smartphone Display erscheint? In der Regel: sofort, je nachdem, ob Sie die Zeit dafür haben, wie oben geschrieben. Wie schnell reagieren Sie auf eine persönliche Nachricht (PN) auf XING? Bekommen Sie da eigentlich eine Meldung auf Ihr Smartphone, dass Ihnen soeben jemand geschrieben hat? Wie reagieren Sie, wenn Sie gerade online auf einem Netzwerk aktiv sind? Vergleichen Sie einmal die Geschwindigkeit mit der Sie ein eingehendes Telefonat entgegennehmen mit Ihrer Reaktion in den sozialen Netzwerken. Die Kommunikationswelt um Sie herum ändert sich gerade gewaltig. Stellen Sie sich darauf ein. Wer bestimmte Dinge von anderen Menschen verlangt, muss sich natürlich auch selbst daranhalten.

7. Erstellen Sie eigene Digitale Etikettenregeln. Sie haben sicherlich schon die Priorisierung der einzelnen Netzwerke vorgenommen. Mit dieser Priorisierung haben Sie gleichzeitig Digitale Etikettenregeln erstellt. Formulieren Sie diese aus. Das heißt: Schreiben Sie diese Regeln auf einem Blatt Papier für sich nieder. Erst dann werden die unausgesprochenen Formulierungen in Ihrem Kopf zu echten Regeln, an die Sie sich von nun an halten. Das Schöne an diesen Regeln ist, dass Sie sich diese selbst auferlegt haben. Es ist somit ein leichtes, sich daran zu halten. Wenn Ihnen etwas nicht gefällt, können Sie diese Regeln jederzeit ändern, erweitern oder reduzieren. Da das Internet sehr schnelllebig ist, überprüfen Sie die Regeln regelmäßig.
Wie sollte solch ein Regelwerk aussehen?

Ein von mir gecoachtes Unternehmen kam unteranderem zu folgenden Ergebnissen:

– Nie ein Produkt bewerben, sondern es so veröffentlichen, als ist es die Lösung für das Problem des Kunden.

– Privat oder geschäftlich auf Nachrichten so schnell wie möglich antworten.

– Nicht auf das mobile Endgerät schauen, wenn sie einer Person gegenübersitzen, mit der sie sich unterhalten.

– Kunden und Geschäftspartner, Mitarbeitern und Lieferanten die Möglichkeit der persönlichen Kontaktaufnahme bieten und nicht alles digital abwickeln.

– In der Öffentlichkeit die mobilen Endgeräte leise stellen, um Mitmenschen nicht zu belästigen.

Es gibt viele weitere Regeln. Manche haben Sie sicher schon für sich übernommen, manche nicht. Hier helfen die eigenen digitalen Etiketteregeln, die Sie für sich gestalten und dann umsetzen können. Wenn die wichtigsten Regeln auf einen handgeschriebenen Zettel direkt am Monitor platziert werden, können diese nicht in Vergessenheit geraten. Wer seine eigenen digitalen Etiketteregeln immer vor sich hat, kann sich mit Leichtigkeit an diese halten. Probieren Sie es aus.

Die Digitale Etikette fördert Ihre Kommunikation mit Menschen und Unternehmen. Sie ist ein starkes Alleinstellungsmerkmal und wirken positiv auf Ihre Kommunikationspartner. Daher heißt meine wichtigste Regel, dass ich andere Menschen immer so behandeln, wie sie selbst behandelt werden möchten.

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