Immer am 04.Januar 2018 jedes Jahres findet der Welt-Braille-Tag statt. Die Brailleschrift ist eine Blindenschrift und wird von Blinden und stark Sehbehinderten genutzt. 1825 wurde sie vom Franzosen Louis Braille entwickelt. Die Blindenschrift arbeitet mit Papiererhebungen, sogenannten Punktmustern, die von hinten in das Papier gepresst werden, so dass sie als Erhebung mit den Fingerspitzen gefühlt und abgegriffen werden können.
Gute Braille-Leser sind in der Lage bis zu 100 Wörter pro Minute zu ertasten und damit auch zu lesen. Ein sehender Leser schafft ca. 250-300 Wörter pro Minute.
Die sogenannte Punktschrift wird oftmals als Begrifflichkeit für die Brailleschrift genommen. Dies ist mit Abstand die bekannteste und verbreitetste Punktschrift. Daneben gibt es weitere Schriften mit anderer Punkt-Anzahl. Zum Beispiel das sogenannte Computer-Braille, das ein 8-Punkte-System verwendet, um leichter Großbuchstaben und Sonderzeichen darstellen zu können. Hier ist man den Braille-Lesern sehr entgegengekommen und hat Devices für sie erschaffen, die es ihnen ermöglichen alles auf dem PC-Bildschirm zu erfassen und damit auch zu lesen. Der PC ist damit für Blinde eine unschätzbare Bereicherung geworden.
Die Braille-Schrift hat jedoch einen ernsten Konkurrenten bekommen: die Sprache. Immer mehr Websites setzen auf Sprache. Durch Anklicken wird dann der Inhalt vorgelesen. Smartphones hantieren ebenfalls mit dieser Möglichkeit. Apples iPhones sind da ein positiver Vorreiter. Mit Alexa hat der mobile Sprachassistent auch im Haushalt für Blinde einen festen Platz eingenommen. Allein durch Sprachsteuerung Haushaltsgeräte an- und abzuschalten ist ein neuer Lebensstandard.
Die Braille-Schrift wird damit nicht den Untergang geweiht sein, jedoch wird sie bereits zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Aber, so wie lesende Menschen immer noch gerne ein Buch in die Hand nehmen, so werden Blinde ebenfalls ein Braille-Buch in die Hand nehmen, um sich zurück zu ziehen und für sich zu lesen.