Sportler aus sehr armen Ländern können mit einer sogenannten Wildcard an den Olympischen Spielen teilnehmen, nach dem Motto: ‚Dabeisein ist alles!‘. So durfte im Jahr 2000 bei der Olympiade in Sydney der Freistilschwimmer Eric Moussambani für sein Heimatland Äquatorialguinea dabei sein.
Noch mit einmal acht Monate vorher konnte er noch nicht einmal schwimmen. In seiner Heimatstadt in einem Hotelpool hatte der er sich das Schwimmen beigebracht und ganz allein für Olympia trainiert.
Ein Becken mit olympischen Dimensionen sah Moussambani zum ersten Mal bei seiner Ankunft in Sidnay. Am Stück war er noch nie mehr als 50 Meter geschwommen. Seine beiden Kontrahenten im Vorlauf wurden wegen Fehlstarts disqualifiziert. Moussambani trat aus diesem Grunde den Qualifikationswettbewerb über 100 Meter Freistil vor rund 17.000 Zuschauern komplett alleine im Becken an.
Er sprang selbstsicher ins Wasser und schwamm langsamer und langsamer. Manche Zuschauer begannen schon nach kurzer Zeit zu zweifeln, ob er es überhaupt die beiden geforderten 50-Meter-Bahnen schaffen würde.
Von den Anfeuerungsrufen der Menge begleitet kam er nach 113 Sekunden heftig nach Luft schnappend am Ende der zweiten 50-Meter-Bahn an. Für ihn war es ein persönlicher Rekord, gleichzeitig aber auch die schlechteste Zeit für diese Strecke in der Olympia-Geschichte. Moussambani benötigte für die Schwimmstrecke sogar noch sieben Sekunden länger als der australische Schwimmer Ian Thorpe für die doppelte Strecke in demselben Becken am Vortag.
Dank seiner Beharrlichkeit und seiner Courage wurde Moussambani zum Publikumshelden. „Das ist der olympische Gedanke“, meinte sein Schwimmkollege Thorpe. „Eric, der Aal“ wird Moussambani seitdem genannt.